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Stadt, Land, Nachfrage? Wohn- und Büromärkte im Wandel

posted by admin
Wohn- und Bürofläche

Post-Covid, Zinswende, Arbeitswelt 4.0 – welche Lagen sich wirklich lohnen

Die Immobilienmärkte stehen unter Druck – aber auch vor Neuordnung. Corona-Pandemie, Zinswende und die Transformation der Arbeitswelt haben Grundannahmen der Branche ins Wanken gebracht: Muss ein Büro zentral liegen? Bleibt Wohnen in Metropolen attraktiv? Und was passiert mit den Mittelstädten, wenn Mieten steigen, aber Homeoffice bleibt?

Die Antwort auf die Frage "Welche Lagen lohnen sich?" lautet heute: Es kommt darauf an – auf Nutzerverhalten, Nutzungsarten und Nutzungsmischung. Dieser Artikel beleuchtet, wie sich Wohn- und Gewerbemärkte neu ausrichten – und wo Chancen entstehen.

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🏙️ Wohnmärkte: Rückbesinnung aufs Machbare

Die Zeiten von „Lage, Lage, Lage“ werden neu bewertet.
Während Core-Lagen in Großstädten weiterhin gefragt sind, leiden viele unter steigenden Kaufpreisen, sinkender Leistbarkeit und einer restriktiven Neubautätigkeit. Die Folge: Suburbanisierung & Reurbanisierung verlaufen parallel.

Aktuelle Trends:

  • Großstädte: Nachfrage bleibt hoch, aber zunehmend preissensibel
  • Speckgürtel: profitieren von Homeoffice & Mobilitätsausbau
  • Mittelstädte: Gewinner der "Kompakt statt Kompromiss"-Bewegung
  • Ländlicher Raum: nur dort gefragt, wo Infrastruktur & Digitalisierung mithalten

Fazit: Investitionen lohnen dort, wo Wohnen nicht nur möglich, sondern lebenswert ist – mit Anbindung, Nahversorgung und Sozialstruktur.

 

🏢 Büromärkte: Die neue Logik des Arbeitens

Büroflächen bleiben wichtig – aber anders.
Der Flächenbedarf sinkt vielerorts, aber Qualität, Flexibilität und Lagegunst gewinnen an Gewicht. Unternehmen planen hybrid, suchen Identitätsorte und Flächen, die Austausch ermöglichen – nicht Präsenzpflicht.

Was gefragt ist:

  • Flexible Grundrisse (Activity-Based Working, Desk-Sharing, Co-Working-Zonen)
  • Smart Office-Technologien (Zutritt, Klima, Belegung)
  • Zentrale, gut erreichbare Standorte mit urbanem Kontext
  • Zertifizierte ESG-Kriterien (Nachhaltigkeit, Energieeffizienz, Mobilität)

Abwanderung aus der Innenstadt? Nur bedingt. Toplagen bleiben gefragt, aber B- und C-Lagen müssen mehr bieten als Quadratmeter.

 

📈 Zinswende & Finanzierungsdruck: Neue Kriterien für Standortentscheidungen

Steigende Zinsen und Baukosten verändern die Logik von Projektentwicklungen und Investments. Die Folge: Risikoreduktion geht vor Renditephantasie.
Kapital sucht Planbarkeit – und die ergibt sich weniger aus Makrolagen als aus differenzierten Mikrolagen und Nutzungsstrategien.

Wichtiger denn je:

  • Nutzungskonzepte mit Resilienz (z. B. Umnutzungspotenzial, Drittverwendungsfähigkeit)
  • Ankermieter mit Bonität & Bedarf
  • Lokale Nachfrageanalysen statt bloßer Flächenerwartung

 

🧭 Was sich (noch) lohnt – 5 aktuelle Lagechancen

  1. Mixed-Use-Quartiere in Mittelzentren – bei guter ÖPNV-Anbindung und dynamischer Bevölkerung
  2. Bürostandorte mit Mobilitätskonzept – in B-Städten, wenn Infrastruktur + ESG-Standards stimmen
  3. Kompakte Neubauwohnungen mit Energiekonzept – bezahlbar, nachhaltig, urban-nah
  4. Umnutzbare Bestandsgebäude mit Charme – z. B. alte Verwaltungsbauten für Wohnen + Gewerbe
  5. Co-Working-Flächen mit regionalem Fokus – in Speckgürteln und dynamischen Kleinstädten

 

💡 Fazit

Die Nachfrage wandelt sich – nicht der Bedarf.
Wohnen bleibt essenziell, Arbeiten bleibt ortsgebunden – aber die Rahmenbedingungen verschieben sich. Lagen lohnen sich nicht per se, sondern im Kontext von Lebensrealität, Technologie und Infrastruktur.

Wer heute investiert, entwickelt oder vermittelt, braucht mehr denn je eines: Standortverständnis mit Weitblick.

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